Bevor Talu Fischer mit einem Bild beginnt, betrachtet sie die Leinwand lange – manchmal stunden- oder tagelang –, ohne einen einzigen Pinselstrich zu setzen. Erst wenn sie spürt, dass der Moment reif ist, beginnt der eigentliche Schaffensprozess. Die Werke entstehen langsam, Schicht für Schicht, durch den Auftrag von Acrylfarben. Aus diesem Prozess heraus zeigen sich organische Formen, Blicke und Farbklänge – sie treten nach und nach an die Oberfläche.
Keines ihrer Bilder ist je wirklich abgeschlossen. Sie bleiben in Bewegung, verändern sich mit den Gefühlen, die gerade Heilung brauchen. Die Werke sind Begleiter – stille Gefährten auf dem Weg zurück in die innere Ruhe, an einen sicheren Ort, in die Weite und in den Frieden. Manche Bilder verlangen mehr Zeit, andere entstehen schneller. Einige sind reich an Details, während andere sich mit rohen, beinahe unfertigen Linien begnügen – getragen von der Harmonie der Farbe.